»Die Träume einzig blieben mir in meiner kahlen Zelle«.

Frauen des Widerstands im Gerichtsgefängnis Kantstraße 79


Ausstellung vom 22. Januar bis 19. November 2012

Im ehemaligen Gerichtsgefängnis des Amtsgerichts Charlottenburg in der Kantstraße 79 waren zur Zeit des Nationalsozialismus zahlreiche Frauen inhaftiert, die hauptsächlich im Widerstandskreis der »Roten Kapelle« engagiert waren. Darunter Libertas Schulze-Boysen, Mildred Harnack und Cato Bontjes van Beek. Nach dem Attentat auf Hitler, nach dem 20. Juli 1944 wurden dort auch weibliche Angehörige der daran beteiligten Widerständler inhaftiert. Zu ihnen gehörten Melitta Gräfin von Stauffenberg, Gräfin Reinhild von Hardenberg und die Frauen der Familien von Bredow und von Hammerstein.

Das Gerichtsgefängnis in der Kantstraße diente für diese Frauen nur als Zwischenstation auf dem Weg ins Zuchthaus oder zur Hinrichtung in Plötzensee. Nach Kriegsende war auch Helene Schwärzel, die Denunziantin des hingerichteten Widerständlers Carl Goerdeler, vor ihrer Zuchthausstrafe in der Kantstraße 79 inhaftiert.

Die Ausstellung präsentiert Biografien von 32 Frauen in prägnanten Kurzporträts und vermittelt einen Einblick darin, wie die Inhaftierten den Aufenthalt im Gerichtsgefängnis erlebten.

Auszug eines der Haftbucheinträge aus der Kantstraße 79
Libertas Schulze-Boysen
Gerichtsgefängnis, Kantstraße 79
Reinhild Gräfin von Hardenberg
Zellentrakt Kantstraße 79