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Lesung/Gespräch/Film

Do, 26.09.2024, 17 Uhr

MAGA IN BERLIN
Präsentation der Videoarbeiten

MAGA in Berlin ist ein Programm von performativen Tanz/Video-Spaziergängen, das bei uns gastiert. Seit 2023 beschäftigen sich Branka Pavlovic, Milica Tancic und Mariana Hilgert - eine Filmemacherin und zwei Tänzer*innen und Choreograf*innen aus Belgrad und Berlin - mit der Biografie der serbischen Tänzerin, Choreografin, Feministin, Journalistin und Germanistin Marija Maga Magazinovic (1882–1968). Magazinovic kam im Jahr 1909 nach Berlin in die Schule von Elizabeth und Isadora Duncan in die Trabener Straße 16 in Grunewald. Diese Erfahrung war bahnbrechend und transformativ sowohl für sie persönlich als auch für die Geschichte des modernen Tanzes in Serbien und auf dem Balkan.

Im Sommer haben Milica Tancic und Mariana Hilgert gemeinsam mit dem Publikum choreografische Miniaturen rund um Maga Magazinovićs autobiografisches Buch „Mein Leben“ und Archivmaterial aus ihrer Berliner Zeit 1909/1910 entwickelt.
Die im Laufe diesen Spaziergängen entstandenen Videoarbeiten werden an diesem Abend öffentlich präsentiert und diskutiert.

Ab 17 Uhr:
Musik mit Boris Hadzija, Pianist, am Flügel der Villa Oppenheim,
Performances mit Jelena Bosanac und Anezka Rusevova
Präsentation der Videoarbeiten und Gespräche mit Branka Pavlovic, Milica Tancic und Mariana Hilgert

Ab 19 Uhr:
Filmpremiere MAGA 1909,
Experimentalfilm, 62 min, Serbien, 2023

Weitere Informationen zum Projekt unter » Stadt findet Kunst.
Den Trailer zum Projekt finden Sie auf  » Vimeo.

Es ist eine Veranstaltungsreihe des Fachbereichs Kultur Charlottenburg-Wilmersdorf im Rahmen von Stadt findet Kunst zur Förderung von künstlerischen Projekten im Stadtraum als Soforthilfe für Künstlerinnen und Künstler, unterstützt durch die Senatsverwaltung Kultur und Europa.

Lesung/Gespräch/Film

Do, 17.10.2024, 18 Uhr

Else Oppler – Eine bahnbrechende Designerin (1875-1965)

Lesung mit Gaby Franger

Else Oppler, 1875 in Nürnberg geboren, ist aus der Generation der Künstlerinnen, denen ein Kunststudium offiziell verwehrt war. Nach privater Kunstausbildung in Aquarellmalen, Metalltechniken, Textildesign und Möbelentwurf erlebte sie ihre ersten beruflichen Erfolge in dem Nürnberger Verein „Frauenwohl“. Sie machte Furore als Leiterin der künstlerischen Frauenkleidung im Kaufhaus Wertheim. Später leitete sie die Höhere Fachschule für Dekorationskunst des deutschen Werkbunds.

Ihre Filmausstattungen und Bühnenbilder in den Theatern der 1920er Jahre in Berlin, spektakuläre Installationen von Mode und Kunst, Ausstellungsbauten und Aktivitäten wie im Verband der werbetätigen Frauen wurden 1933 jäh beendet. Als Jüdin musste sie Deutschland verlassen und erfand sich nochmal neu als Biobäuerin, Pensionswirtin und Gesellschafterin.

Gaby Franger, (Prof. Em.) Internationale Soziale Arbeit, Hochschule Coburg, ist Autorin zahlreicher Publikationen zur regionalen und internationalen Frauengeschichte, Mitbegründerin von Frauen in der Einen Welt. Zentrum für interkulturelle Frauenalltagsforschung und internationalen Austausch e.V, Nürnberg und seines Museum Frauenkultur Regional– International in Fürth/Bayreuth. Sie ist 1. Vorsitzende der International Associaton of Women’s Museums mit Sitz in Meran.

Begrenzte Teilnehmerzahl. Bei Interesse bitten wir um Anmeldung telefonisch oder via E-Mail an: museum[at]charlottenburg-wilmersdorf.de / Fon +49 30 - 90 29 24 106

Else Oppler in einem von ihr entworfenen Kleid in Libertyseide 1901, Fotograf: Georg Schönherr, Kgl. Bayerischer Hoffotograf © Jüdisches Museum Berlin, Sammlung Otto Rubensohn

Lesung/Gespräch/Film

So, 20.10.2024, 17 Uhr

Benjamin in Berlin. Eine anti-dramatische Lesung

Leben und Werk des deutsch-jüdischen Denkers Walter Benjamin sind eng mit Berlin verbunden. Wie wollen wir heute in dieser Stadt an ihn erinnern? Mit dieser Lesung nehmen wir Benjamins Aufforderung (in seinen Geschichtsphilosophischen Thesen) auf, sich nicht passiv mit Geschichte auseinanderzusetzen. Die Lesung verwebt Benjamins Leben in Berlin mit seinem Schreiben über Berlin, und liest zugleich Benjamins Werk aus der Berliner Gegenwart heraus, um seine Relevanz für aktuelle Fragen der Stadtgesellschaft zu erproben.

Die Frage nach dem öffentlichen Erinnern an Walter Benjamin in Berlin gewann zuletzt 2019 an Aktualität, als sich eine Debatte um eine in das Pflaster des Walter-Benjamin-Platzes eingelassene Bodenplatte mit einem antisemitischen Zitat des Schriftstellers Ezra Pound entwickelte. Als ein Team von Kurator:innen, Wissenschaftler:innen und Stadtforschenden suchen wir uns stattdessen prozessorientierte ortsbezogene Formate. Die anti-dramatische Lesung ist ein Ergebnis. Dramaturgie und Text: Günter Gassner, Cardiff University. Produktion: POLIGONAL – Büro für Stadtvermittlung und Museum Charlottenburg-Wilmersdorf. Beratung: Walter Benjamin Archiv, Akademie der Künste Berlin.

Lesung/Gespräch/Film

So, 24.11.2024, 11 Uhr

Buchpräsentation: „111 Orte in Berlin, die vom Islam erzählen“

Mit den beiden Autorinnen Bettina Gräf und Julia Tieke

Weshalb rief das Auswärtige Amt 1914 zum Dschihad? Welche Verbindungen gibt es zwischen Zigaretten und Islam? Und warum wurden in Treptow Kiefern zu Palmen?  In ihrem Buch gehen die beiden Autorinnen den Berliner Verflechtungen mit dem Islam nach – zwischen Vergangenem und Allgegenwärtigem. Bettina Gräf und Julia Tieke haben auf der Suche nach dem Alltag des Islams die Hauptstadt durchstreift und geschaut, wo und wie hier muslimisches Leben stattfindet. Gefunden haben sie mal kleine Details, mal große Geschichten. In ihrem Buch stellen sie 111 exemplarische Orte vor, quer durch die Kieze. Sie geben Einblicke in oft wenig bekannte Örtlichkeiten, erfahren interessante Lebensgeschichten, legen historische Bezüge und aktuelle Verflechtungen offen. Ein engagiertes Buch, das einen fundierten Eindruck gibt, wie vielfältig muslimisches Leben in Berlin ist.

Bettina Gräf ist promovierte Islamwissenschaftlerin. In Leipzig aufgewachsen, verstand sie Ost- und Westdeutschland besser, als sie sich aufmachte, beides von außen zu sehen. Die Beschäftigung mit dem Islam half ihr dabei. Sie lehrt in München und lebt in Berlin.

Julia Tieke ist Kultur- und Islamwissenschaftlerin. Sie arbeitet als Autorin und Hörspielredakteurin und recherchiert rund um Kunst, Musik, Islam und Stadt. Seit 2005 lebt sie in Berlin-Neukölln und begeistert sich für die ruppige Hauptstadt.

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.

Die Buchpräsentation findet im Begleitprogramm der Ausstellung „Offenes Haus. Eine hundertjährige Moschee in Berlin“ statt.