Für die Oberschule

Was Erinnerung ist...

Workshop zur Ausstellung "Chotzen. Bilder nach der Erinnerung"

Unter dem nationalsozialistischen Regime erlitten Josef und Elsa Chotzen aus Wilmersdorf mit ihren vier Söhnen zunehmende Ausgrenzung und Verfolgung. Am Ende standen Deportation und Ermordung. Nur Elsa und einer ihrer Söhne sowie die Frau eines weiteren Sohns überlebten. In dem Workshop beschäftigen wir uns mit der Geschichte der Familie Chotzen und erweitern unser Wissen zum Nationalsozialismus. Dem Thema Erinnern widmen wir uns anhand des einzigartigen Familiennachlasses, der in der Ausstellung „Chotzen. Bilder nach der Erinnerung“ zu erleben ist. Tiefe, persönliche Eindrücke wie Zeitzeug:inneninterviews, Original-Dokumente und Familienfotos werden eingeordnet. Im Zusammenspiel mit den Werken der Künstlerin Inbar Chotzen werden so die Wege des Erinnerns aufgezeigt.

Der Workshop wird in der Villa Oppenheim durchgeführt und schließt einen geführten Rundgang durch die Ausstellung „Chotzen. Bilder nach der Erinnerung“ ein. Das Angebot bringt Bildungsmaterialien der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz zum Einsatz und erweitert diese um Perspektiven auf die Ausstellung mit den künstlerischen Arbeiten.

Das Angebot richtet sich an Schüler:innen ab der 10. Jahrgangsstufe.

Bezug zum Rahmenplan: Geschichte, Ideologie und Herrschaft des NS, Zweiter Weltkrieg und Holocaust, Widerstand gegen NS-Herrschaft in Deutschland und Europa, Geschichtskultur Erinnern an Vergangenheit.

Dauer und Kosten: 2 Std. kostenfrei / 4 Std. kostenfrei

© Postkarte von Inbar Chotzen.

Ständige Angebote

Mein Gott, dein Gott, kein Gott?
Interreligiöse Vielfalt gestern, heute und morgen

Workshop zu interreligiöser Freundschaft und gesellschaftlichem Miteinander

Multiperspektivisch und interaktiv spannt dieser Workshop einen zeitlichen Bogen von Moses Mendelssohn bis in die Gegenwart: Die früheren Bewohner*innen der Villa Oppenheim in Charlot­tenburg bilden ein historisches Beispiel für jüdisches Leben zwischen rechtlicher Gleichstellung und gesellschaftlicher Diskriminierung. Ausgehend von ihrem Vorfahren Moses Mendelssohn und dessen Freundschaft mit Gotthold Ephraim Lessing bildet die Ringparabel einen Einstieg in das Thema der interreligiösen Freundschaft, ihren Grenzen und Chancen. In einem szenischen Spiel üben sich die Jugendlichen in ihrer ethischen Reflexionskompetenz, teilen ihre eigenen Perspektiven und befassen sich mit der aktuellen religiösen und multikulturellen Situation in ihrer Lebenswelt.

Abschließend werden die Schüler*innen dazu eingeladen, ihr Wissen über die drei monotheistischen Religionen zu erweitern, etwaige Berührungsängste abzubauen, Gemeinsamkeiten zu entdecken und eigene Perspektiven zu teilen. Dabei wird die Villa Oppenheim als historischer Ort und Museum sowie ein Koffer mit religiösen Gegenständen in die Auseinandersetzung mit einbezogen.

Das Angebot richtet sich an Schüler*innen ab Klasse 7

Bezug zum Rahmenlehrplan: Religion, Ethik – Wissen und Glauben – Mensch und Gemeinschaft / Geschichte – Aufklärung und Emanzipation, Juden im 19. Jahrhundert / Gesellschaftswissenschaften – Religionen in der Gesellschaft / Vielfalt in der Gesellschaft

Dauer und Kosten: 4 Std. / 120 € – 2,5 Std. / 75 €

Handreichung zum Workshop als Download

Wer war Mod?

Workshop der historisch-politischen Bildung 

zur Verflechtungsgeschichte des Nationalsozialismus

Der ägyptische Arzt Mod Helmy (1901-1982) lebte seit 1922 in Berlin. Während des Nationalsozialismus schützte er eine jüdische Familie und unterstützte Zwangsarbeiter*innen. Seine Biografie und das bisher wenig beleuchtete Narrativ eines arabisch gelesenen „Stillen Helden“ bilden den Ausgangspunkt des Workshops. Die Frage nach Handlungsspielräumen und nach der Position von People of Colour ermöglicht einen vielstimmigen Zugang zur Geschichte des Nationalsozialismus.

Die Jugendlichen stellen eigenständige Recherchen mit historischem Material an und entwickeln dabei ein Bewusstsein für Leerstellen in der Geschichtsschreibung und die Wirkweisen von Fremd- und Selbstdarstellungen. Mod Helmys Biografie wird in ihren komplexen historischen Bezügen erschlossen und in der lokalen Lebenswelt der Jugendlichen verortet. Seine Geschichte bietet vielfältige Anknüpfungspunkte für Empathie und Identifikation und eröffnet Bezüge zu aktuellen Erfahrungen und gesellschaftlichen Herausforderungen wie Antisemitismus und Rassismus. Die Jugendlichen beleuchten gemeinsam die lokale Erinnerungslandschaft und die Bedeutung von Widerständigkeit und Zivilcourage.

Das Angebot richtet sich an Oberstufenklassen Integrierter Sekundarstufen und Gymnasien, sowie an außerschulische Gruppen. Vorwissen zum Nationalsozialismus wird empfohlen. 

Bezug zum Rahmenlehrplan: Geschichte - Herrschaft und Ideologie im NS-Staat, Widerstand und ziviler Ungehorsam, Holocaust, Geschichte im lokalen und regionalen Umfeld

Dauer und Kosten: 4 Std. / 120 €

In Kooperation mit Ufuq e.V.
Das Projekt wird von der Stiftung “Erinnerung, Verantwortung und Zukunft” (EVZ) gefördert.

Pilotworkshop