Wer war Mod?
Workshop der historisch-politischen Bildung zur Verflechtungsgeschichte des Nationalsozialismus
Der ägyptische Arzt Mod Helmy (1901-1982) lebte seit 1922 in Berlin. Während des Nationalsozialismus schützte er eine jüdische Familie und unterstützte Zwangsarbeiter*innen. Seine Biografie und das bisher wenig beleuchtete Narrativ eines arabisch gelesenen „Stillen Helden“ bilden den Ausgangspunkt des Workshops. Die Frage nach Handlungsspielräumen und nach der Position von People of Colour ermöglicht einen vielstimmigen Zugang zur Geschichte des Nationalsozialismus.
Die Jugendlichen stellen eigenständige Recherchen mit historischem Material an und entwickeln dabei ein Bewusstsein für Leerstellen in der Geschichtsschreibung und die Wirkweisen von Fremd- und Selbstdarstellungen. Mod Helmys Biografie wird in ihren komplexen historischen Bezügen erschlossen und in der lokalen Lebenswelt der Jugendlichen verortet. Seine Geschichte bietet vielfältige Anknüpfungspunkte für Empathie und Identifikation und eröffnet Bezüge zu aktuellen Erfahrungen und gesellschaftlichen Herausforderungen wie Antisemitismus und Rassismus. Die Jugendlichen beleuchten gemeinsam die lokale Erinnerungslandschaft und die Bedeutung von Widerständigkeit und Zivilcourage.
Das Angebot richtet sich an Oberstufenklassen Integrierter Sekundarstufen und Gymnasien, sowie an außerschulische Gruppen. Vorwissen zum Nationalsozialismus wird empfohlen.
Bezug zum Rahmenlehrplan: Geschichte - Herrschaft und Ideologie im NS-Staat, Widerstand und ziviler Ungehorsam, Holocaust, Geschichte im lokalen und regionalen Umfeld
Dauer und Kosten: 4 Std. / 120 € pro Gruppe à max. 18 Teilnehmende
Größere Gruppen werden in mehrere Gruppen geteilt.
Der Workshop wurde in Kooperation mit Ufuq e.V. und mit der Förderung der Stiftung “Erinnerung, Verantwortung und Zukunft” (EVZ) entwickelt.